Unsere Arbeit hat zwei Säulen:
Wir verhindern kriminelle Karrieren von Jugendlichen durch die Konfrontation mit dem Knastalltag und den Biographien von (ehemaligen) Inhaftierten.
Wir unterstützen Gefangene bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft, indem sie bei uns aktiv werden können.
UNSERE
GESCHICHTE

Eine Initiative von Inhaftierten
1996 hatten drei Inhaftierte der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel, genannt „Santa Fu“, die Idee zu einem Verein. Das Ziel: Insassen der JVA erhalten eine Aufgabe, indem sie im Bereich der Kriminal- und Gewaltprävention für Jugendliche arbeiten.
Die Projektkonzeption wurde in Zusammenarbeit mit der Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung sowie der Justibehörde erarbeitet. Nach einer Erprobungsphase im Jahr 1998 hat sich das Projekt der JVA-Besuche mit Jugendlichen durchgesetzt und wird seitdem als Kernprojekt des Vereins betrieben.
Die Idee: Gefangene von „drinnen“ haben mit Jugendlichen von „draußen“ Kontakt
GhJ IM
VIDEO
„GHJ ist derwohl einzige Verein in Deutschland, der es geschafft hat, das durchweg negativ überzeichnete Bild des Strafgefangenen in den Medien auch einmal positiv zu besetzen. GHJ ist fast die einzige Möglichkeit für weibliche und männliche Strafgefangene in Hamburg, während ihrer Haftzeit etwas Sinnvolles zu tun. GHJ erreicht Jugendliche, die sonst auf keinen mehr hören.“
(Stefan Herbert)
DAS GESELLSCHAFTLICHE
PROBLEM

Gewalt bei Kindern und Jugendlichen
Junge Menschen sind – relativ gesehen – krimineller und gewalttätiger, als Erwachsene
Junge Menschen haben zwischen 14 und unter 21 Jahren haben einen Anteil von 19% an allen im Jahr 2013 registrierten Tatverdächtigen. Da sie aber lediglich knapp 7,1 % der Bevölkerung ausmachen, sind sie damit in Relation zu ihrem Anteil an der Bevölkerung stark überrepräsentiert. Hinzu kommt die Tatsache, dass mehr als ein Viertel der jugendlichen Tatverdächtigen mehrfach (2 bis 5 Mal) als Tatverdächtige zu verzeichnen sind. Auch bei Betrachtung der Opferstatistik, die vornehmlich Gewalthandlungen betrifft, wird deutlich, dass auch hier die Jugendlichen im Vergleich zu ihrem Anteil an der Bevölkerung überrepräsentiert sind. Das Verhältnis zwischen Opfern und Tätern in dieser Altersgruppe zeigt einen kaum vorhandenen Unterschied. So liegt der Anteil der unter 21-Jährigen an den Opfern bei etwa 19,1 % und ist somit zwölf Prozent punkte höher als ihr Anteil an der Wohnbevölkerung (7,1 %).
Hohe Rückfallquoten
Nicht nur ihr Anteil an den Tatverdächtigen ist sehr hoch, auch die Rückfallquote von bereits entlassenen Jugendlichen aus Jugendstrafen und –arresten (ohne eine anschließende Bewährung) liegt bei ca. 70%. Auch die Wiederinhaftierungsrate von Erwachsenen zeigt ein erschreckendes Ergebnis: Auch hier kehren mehr als die Hälfte aller entlassenen Strafgefangenen in den Strafvollzug zurück. Die erfassten Zahlen spiegeln lediglich das Hellfeld wieder. Es kann durchaus davon ausgegangen werden, dass das Dunkelfeld, also die nicht bekannt gewordene Kriminalität, die statistisch erfassten Zahlen übertrifft. Junge Menschen zwischen 14 und unter 21 Jahren haben einen Anteil von 19% an allen im Jahr 2013 registrierten Tatverdächtigen.
Der Großteil der Kosten wird für den Vollzug aufgewandt – nur 10% für Resozialisierung und noch viel weniger für Prävention
Lösungsansätze über die freien Träger der Jugendhilfe
„Ich wollte meinen damals jugendlichen Sohn schützen. Gewalt unter Jugendlichen schien ihm ganz normal zu sein. Ich bin dem Verein dankbar, dass er Jugendlichen aufzeigt, wohin diese „Normalität“ führen kann – und wie sich das anfühlt, im Knast zu sein.“
(Dennis Teubner APERSO e.K.)
UNSER
LÖSUNGSANSATZ

Im Rahmen unserer Arbeit geht es darum, bei den Jugendlichen eine höhere Sensibilität für andere zu entwickeln und Hilfsbereitschaft sowie positives Verhalten zu fördern, in dem sie auf die Folgen ihres Handelns für eine andere Person hingewiesen werden, also Zusammenhänge hergestellt und eigenes Fehlverhalten einsichtig gemacht wird.
Nachdenken über Opfer und über Folgen – Empathie als Gewalthemmer
Ein wesentliches Mittel zur Verhinderung gewalttätiger Auseinandersetzungen ist die Fähigkeit und Bereitschaft zur Empathie. Die meisten gewalttätigen Jugendlichen haben kaum Schuldgefühle und sind wenig bereit, ihr Verhalten zu reflektieren und zu ändern. Auf Vorwürfe reagieren sie mit Rechtfertigungen und Verharmlosungen. Die Opfer sind ihr großes Tabuthema – und das aus gutem Grund: Das Nachdenken über die Opfer, das Einfühlen in ihr Leid, verdirbt den Kick beim Ausüben physischer und psychischer Gewalt. Empathie mit einem anderen Menschen bedeutet, sich in dessen Lage zu versetzen und sich darüber klar zu werden, was der andere fühlen könnte, die eigenen Gefühle zu erkennen und angemessen zu reagieren. Wiederholtes Konfrontieren mit den Folgen der eigenen Gewalttat, wie auch die Perspektivenübernahme, bei der man sich in die Rolle und Position eines anderen hineinversetzt und die Welt versucht aus dessen Sicht zu sehen, wirkt sich nachweislich aggressionshemmend auf die Gewaltbereitschaft der Täter aus. Die Praxis hat gezeigt, dass es den Jugendlichen nicht mehr so leicht fällt, die Faust in das Gesicht des anderen Menschen zu schlagen; sie verlieren den „Spaß“ an der Gewalt.
Ursachen von Aggression – und effektives Gegenwirken
Aggressionen hat jeder Mensch. Dies kann, muss aber nicht zu aggressivem Verhalten führen. Die Ursachen aggressiven Verhaltens sind vielschichtig. Unbestritten tragen gesellschaftliche Benachteiligung, Selbst wertverletzungen und Frustrationen zur Entstehung von Aggressionen bei. Viele Jugendliche suchen durch ihre Gewalt nach Selbstbestätigung. Sie verteidigen ihre Ehre, verschaffen sich Respekt, demonstrieren Stärke und Durchsetzungsfähigkeit, stellen Hierarchien her und suchen Anerkennung.
Sensibilität für andere entwickeln…
Konflikte auf faire Art lösen… – prosozial handeln lernen
Eine faire Konfliktlösung setzt voraus, dass die eigenen Interessen und Bedürfnisse nicht mit allen Mitteln verfolgt werden und dass die Interessen anderer als gleichberechtigt anzuerkennen sind. Gefangene helfen Jugendlichen soll den Jugendlichen dabeihelfen, Konfliktsituationen rechtzeitig zu erkennen und einzuschätzen und durch deeskalierende Konfliktlösungsstrategien zu vermeiden.Pro-soziales Verhalten ist jede Handlung, die das Ziel hat, einem anderen Menschen Gutes zu tun und bedeutet, den Egoismus um des anderen Willen zurückzustellen. Empathie spielt bei der Ausbildung pro-sozialer Verhaltensweisen eine große Rolle. Besorgniserregend in der heutigen Ellbogengesellschaft ist die zunehmende Rücksichtslosigkeit in der Durchsetzung der eigenen Interessen. Kinder erlernen die in der Gesellschaft geltenden sozialen Normen im Elternhaus und in der Schule. Wenn ihnen hier hilfreiches Verhalten nicht vorgemacht wird und ihnen selbst auch keine ausreichenden Reaktionsgelegenheiten gegeben werden, dann können sie Hilfeverhalten kaum erproben und auch keine pro-sozialen Kompetenzen entwickeln; auch an der nötigen Motivation zum Eingreifen dürfte es fehlen.
KONFRONTIEREN - DISKUTIEREN - INFORMIEREN - SENSIBILISIEREN
Mit unserem einzigartigen Lösungsansatz bei dem ehemalige Häftlinge und aktuell einsitzende Straftäter Kindern und Jugendlichen die Folgen von Straftaten und Gewalt vermitteln, schaffen wir mehr, als dies ’normale‘ pädagogische Ansätze vermögen. Wir erreichen die Jugendlichen auf eine besondere Art und Weise. Wir konfrontieren sie. Wir sensibilisieren sie. Und wir diskutieren mit ihnen auf einer Augenhöhe.
(Volkert Ruhe, Geschäftsführer GhJ)
TRANSPARENZ
ZAHLEN, DATEN UND FAKTEN AUF EINEN BLICK
Als gemeinnütziger Verein legen wir natürlich alle Zahlen offen. Sie sollen als Spender – oder einfach nur so aus Interesse – wissen, was wir mit unseren Mitteln erreichen.
Einer der Schwerpunkte unserer Arbeit liegt übrigens in der Messung der Auswirkungen unserer Projekte. Wir hoffe, dass wir Ihnen schon bald Ergebnisse präsentieren können. Eines verraten wir: Die ersten Resultate unserer Studie verraten, dass unsere Arbeit tatsächlich sehr effektiv ist.
Jahres- und Wirkungsbericht 2018
Jahres- und Wirkungsbericht 2016
Jahres- und Wirkungsbericht 2015
„Bei einigen Jugendlichen hatte ich den Eindruck, dass der Besuch von Santa Fu sie in ihrem Beschluss, sich von der Kriminalität abzuwenden, endgültig bekräftigte.“
(Isabelle Klauck, Diplompädagogin am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg)
WAS DIE JUGENDLICHEN SAGEN.../
„Erstmal dicken respekt Volker!!! JUngz ich sags nicht zum spass geht dahin und ihr werdet schon die Finger von scheissebauen lassen!!
Ich war letztens da und sag euch es ist korrekt und hat echt spass gemacht!! wer nicht packt,viel spas :-;“
„ich fand das projekt ghj für mich sehr nützlich ich würde das auch anderen raten die eine schlechte Vergangenheit baten und ihr werdet euch schon freuen wen ihr das macht ich bedanke mich bei den gefangenen sehr das sie so was für die Jugend machen echt krass leute die sind ehrlich cool macht das okkkkkkkkkkkkkkkk am anfang denkt ihr das ist was witziges aber ihr werdet euch dabei täuschen osdorf 53 bedankt sich“